Das nächtliche Bankett – Sus scrofa entdeckt den Golfsport

Beobachtungen auf dem Fairway

​Unser Fairway im Mondlicht. Alles ist still auf dem Gelände des Senne Golfclub Gut Welschof.

"Es ist tief in der Nacht. Wir beobachten hier ein Areal, das der Mensch sorgsam kultiviert hat. Der Golfplatz in der Senne. Normalerweise das exklusive Revier des Homo sapiens ludens – des spielenden Menschen.

​Doch heute Nacht... heute Nacht haben wir Gäste auf Gut Welschof.

​Eine Rotte Wildschweine, Sus scrofa, betritt vorsichtig das Fairway. "Symbolbild (KI)"

Eine Rotte Schwarzkittel. Angeführt von einer erfahrenen Bache. Sie wirken... neugierig. Fast könnte man meinen, sie seien 'putzig', wie sie da schnüffeln. Aber Zoologen wissen: Das ist Instinkt.

​Sie scheinen sich nicht im Geringsten für die menschlichen Regeln dieses Ortes zu interessieren. Was ist schon eine 'Platzreife' für ein Tier, das seit Jahrtausenden den Boden umwühlt? Welche 'Etikette' gilt, wenn der Magen knurrt?

​Ein Frischling beginnt, mit dem Rüssel energisch den Boden aufzureißen. Die anderen folgen.

​Ah! Jetzt sehen wir das eigentliche Verhalten. Es ist kein Versuch, sich im Golfsport zu üben. Es ist Nahrungssuche. Dieser weiche, gepflegte Boden... er ist ein Paradies. Ein Schlaraffenland voller Engerlinge und Würmer.

​Sie 'putten' nicht. Sie grubbern.

​Was der Golfer als 'Kontrollverlust' bezeichnen würde, ist für das Wildschwein pure Effizienz. Jeder Hieb mit dem Gebrech – der Schnauze – ist ein Treffer. Sie hinterlassen... ja, man muss es so nennen: einen 'wilden Divot Salat'. Ein faszinierendes Schauspiel der temporären Renaturierung.

​Heller Morgen.

Der Platz ist verwüstet. Unsere Golfer stehen fassungslos auf dem Fairway. Das Ausmaß der nächtlichen Aktivität wird sichtbar. Die Reviere prallen aufeinander.

"Divot Salat"

Und nun... nun beobachten wir ein anderes faszinierendes Sozialverhalten. Die 'offiziellen Golfspieler'. Sie rücken an.

Sie formieren sich. Es sind die 'Einsatzkräfte' zur Wiederherstellung ihres Habitats. Sie beklagen sich nicht lange über die 'Sauerei'. Sie beginnen, sie zu ordnen.

Jeder Handgriff sitzt. Die Grasnarben werden zurückgelegt, festgetreten. Es ist eine beeindruckende, koordinierte Anstrengung, die Ordnung wiederherzustellen. Ein fast rituelles Verhalten zur Verteidigung des eigenen Territoriums."

​Hier im Senne Golfclub gibt es dafür ein treffendes Sprichwort: "Viele Hände, schnelles Ende."

Senne Golfclub ad hoc formierte Taskforce im Einsatz für unser Fairway

Das Engagement ist bemerkenswert

Das Grün ist... gerettet. Vorerst. Bis die Nacht wieder hereinbricht. Und die eigentlichen Herren des Waldes vielleicht beschließen, ihr Bankett zu wiederholen.

Aus dem Revier der Golfer ... Mit sportlichem Dank an alle helfenden Hände